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Informations- und Diskussionsveranstaltung: “Arbeitskämpfe und die Verfolgung studentischer AktivistInnen in China”
22. January 2019, 18:00 - 20:00
Mit: Michael Ma (SACOM, Students and Scholars Against Corporate Misbehaviour, Hongkong), Peter Birke und Daniel Fuchs (Georg-August-Universität Göttingen).
Moderation: Katja Pessl (CeMEAS)
Die Zahl der Streiks und Proteste in Chinas Weltmarktfabriken ist im vergangenen Jahrzehnt rasant angestiegen. Alleine zwischen 2015 und 2017 ereigneten sich mehr als 6.500 Arbeitskämpfe. Zugleich haben sich mit der Machtübernahme von Xi Jinping im Jahr 2012 auch die staatlichen Repressionsmaßnahmen verschärft. Jüngst sorgte der Fall des Arbeitskampfes bei Jasic Technology Co. Ltd. in Shenzhen, Südchina, für internationale Aufmerksamkeit. Die von Beschäftigten im Mai 2018 gegründete Gewerkschaftsvertretung wurde – entgegen der geltenden Gesetzeslage – für illegal erklärt, ArbeiterInnen wurden entlassen und verhaftet. Dies führte zu einer breiten Solidaritätskampagne, mehrheitlich getragen von marxistischen Studierenden und UniversitätsabsolventInnen aus ganz China, die unter anderem auch nach Südchina reisten, um vor Ort Demonstrationen zu organisieren. Damit gerieten sie zur Zielscheibe staatlicher Verfolgung. Zwischen Juli und September 2018 erfolgten zahlreiche, landesweit koordinierte Razzien, mehrere Dutzend studentische AktivistInnen wurden verhaftet. Ebenfalls an der Repression beteiligt waren und sind die Universitätsleitungen mehrerer renommierter Hochschulen, auch direkt auf dem Campus der Peking Universität wurden UnterstützerInnen des Arbeitskampfes verschleppt. Bis dato befinden sich vier ArbeiterInnen der Firma Jasic sowie ein NGO-Mitarbeiter in Untersuchungshaft. Mindestens zehn weitere studentische AktivistInnen werden weiterhin in Polizeigewahrsam gehalten oder stehen unter Hausarrest.